10 Regisseure, deren Karrieren zu schnell ihren Höhepunkt erreichten

Früher Karriereerfolg kann sowohl Fluch als auch Segen bedeuten, besonders für Filmregisseure. Viele Regisseure haben aus den unterschiedlichsten Gründen ihre besten Filme zu Anfang ihrer Karriere gedreht. Hat man die Latte erst einmal hoch angesetzt, kann es äußerst schwierig werden, das hohe Qualitätslevel zu halten, da Erfolg und Innovationen mit unglaublich hohen Erwartungen kommen. Ab und an versucht ein Regisseur die ersten Erfolge wieder aufleben zu lassen, indem er die Filmkonzepte noch einmal umsetzt, aber das geht früher oder später definitiv schief. Dann gibt es auch die Fälle, in denen die Regisseure ihren Antrieb verlieren und ihre späteren Projekte immer nur ein schwaches Abbild ihrer ersten Erfolge bleiben. Jedem Filmemacher kommt einmal ein Blindgänger in die Quere, aber aus unterschiedlichsten Gründen, haben die folgenden 10 Regisseure ihre Karrierehöhepunkte zu früh erreicht.

10. Peter Jackson

Peter Jackson in diese Liste aufzunehmen ist nicht einfach, da seine Herr der Ringe Trilogie, einen der größten Erfolge der Filmgeschichte darstellt und Jackson einen Platz in den oberen Rängen der Filmemacher sicherte. Leider führte dieser unglaublich große Erfolg auch dazu, dass Jacksons Folgefilme keine wirkliche Chance hatten, an seine ersten Werke heranzukommen. Jackson brachte einige großartige Filme nach Herr der Ringe in die Kinos, darunter beispielsweise King Kong (2005), der für die damalige Zeit ein visueller Kracher war. In letzter Zeit hat sich Jackson mit dem Filmemachen jedoch etwas schwer getan. Seine Verfilmung der Novelle ‘In meinem Himmel’ war bloß okay und die Hobbit Filme halten von der Qualität her nicht annähernd an die ursprünglichen Herr der Ringe Erfolge fest. Glücklicherweise ist Jackson noch relativ jung und hat noch ausreichend Zeit wieder auf die richtige Spur zu gelangen.

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9. Ridley Scott

Ridley Scott ist immer noch ein dynamischer und interessanter Regisseur des modernen Kinos, aber es lässt sich schwer bestreiten, dass seine aktuelleren Produktionen im Vergleich zu seiner vorherigen Arbeit eher blass erscheinen. Scott führte bei zwei der besten und einflussreichsten Science-Fiction Filmen, Alien im Jahr 1979 und Blade Runner im Jahr 1982, Regie. Diese Filme sind echte Meisterstücke und haben Scott einen Platz als einer der Großen in der Filmindustrie gesichert; seine aktuelleren Anstrengungen haben jedoch einige Wünsche offen gelassen. Man muss zugeben, dass die frühen 2000er ein echter Segen für den britischen Regisseur waren – Gladiator (2000) ist ein moderner Klassiker, der mit dem Best Picture Award ausgezeichnet wurde und Black Hawk Down (2001) zählt zu den besten Filmen aller Zeiten. Leider war Prometheus, Rildeys Rückkehr zu den Aliens Verfilmungen eine Enttäuschung und The Counselor schnitt bei den Filmkritikern und beim Publikum auch eher enttäuschend ab. Scotts nächster Film ist Exodus: Götter und Könige, eine Bibelverfilmung der Geschichte von Moses, die hoffentlich die Wiederkehr eines talentierten Regisseurs darstellen wird.

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8. Francis Ford Coppola

Es ist allgemein bekannt, dass Francis Ford Coppola drei der wichtigsten Filme in der Geschichte des Kinos in den 1970er produziert hat ( Der Pate Teil 1 und 2 und Apocalypse Now). Leider wird es schwierig, außer diesen drei Klassikern weitere großartige Produktionen von ihm zu nennen. Coppolas letzter wirklich bekannter Film ist ‘Der Regenmacher’ von 1997, ein guter Film, der beinahe 2 Jahrzehnte alt ist, was bedeutet, dass Coppola seit beinahe 20 Jahren keine bedeutende Rolle in der Filmindustrie mehr spielt. Man muss ihm zugestehen, dass er auch in der Zwischenzeit gute Filme auf den Markt brachte, aber das Problem ist einfach, dass seine großen Erfolge immer einen Schatten auf die darauf folgenden Produktionen warfen. Natürlich gibt es Schlimmeres, als ausschließlich dafür im Gedächtnis zu bleiben, dass man Den Paten, einen der besten Filme aller Zeiten, produziert hat.

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7. Kevin Smith

Ein Liebling der Indie-Filmbranche, der mit seinem ersten Film Clerks allgemeine Aufmerksamkeit erlangte, einer Low-Budget-Produktion, in der Smiths Freunde schauspielerten und die er mit Überwachungskameras filmte. Während der 90er Jahre war Smith der Sprecher einer Generation von Filmfans, aber Mitte der 2000er Jahre fing sein Ruhm an zu schwinden. Mit dem Film Jersey Girl aus dem Jahr 2004, einer romantischen Komödie mit Ben Affleck und Jennifer Lopez, die sich zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt ihrer Beliebtheit befanden und man langsam genug von ihnen gesehen hatte, wagte er sich in ein anderes Milieu. Smith drehte eine hervorragende Fortsetzung von Clerks im Jahr 2006, aber abgesehen davon brachte er in diesem neuen Jahrhundert eher Flops und Enttäuschungen. Weiterhin ist er eine wichtige und öffentlich gehörte Stimme der Filmkultur, aber leider hat er seinen einst so hoch angesetzten Standard in seinen neueren Filmproduktionen nicht halten können.

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6. Robert Rodriguez

Rodriguez ist zweifellos der bekannteste mexikanisch-amerikanische Filmemacher der heutigen Zeit, ein stilvoller Direktor, den man für seine besondere Liebe zu visuellen Effekten kennt. Er kollaboriert regelmäßig mit Quentin Tarantino und hat sich seinen Karrieredurchbruch mit dem Film El Mariachi (1992) durch die Teilnahme an experimentellen Medikamententests finanziert. Während der 90er und 2000er führte Rodriguez bei einigen Filmen Regie, die sowohl bei den Experten, als auch beim Publikum auf Zustimmung trafen. Dazu zählte der Western beeinflusste Vampirstreifen ‘From Dusk Till Dawn’ (1996), die familienfreundliche Spy Kids Reihe und die visuell beeindruckende Comicbuchverfilmung Sin City (2005). Leider fuhr Rodriguez im Anschluss nach Sin City fort, Filme zu produzieren, die seinen vorherigen Veröffentlichungen zu sehr ähnelten, wodurch er seine Originalität verlor, die ihn einst so berühmt machte. Vor kurzem tat Rodriguez sich noch einmal mit Frank Miller zusammen für den nächsten Sin City Streifen, der zum größten Teil völlig uninspiriert und unnötig war.

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5. George Lucas

Die Populärkultur steht hoch in George Lucas Schuld. Der Mann produzierte Star Wars, was die moderne Blockbuster-Produktion und die Nerdkultur an sich hervorbrachte. Leider endet seine Erfolgsgeschichte schon an diesem Punkt, zumindest wenn es um die Regie geht, denn das Original von Star Wars it der letzte großartige Film, bei dem Lucas tatsächlich Regie führte. Als Produzent und Geschäftsmann war er weiterhin außerordentlich erfolgreich, aber nach Star Wars nahm sich Lucas eine 22 Jahre lange Auszeit vom Regie führen, bis er im Jahr 1999 Star Wars Episode 1 in die Kinos brachte, ein Film, der von den meisten Fans und Kritikern verunglimpflicht wurde. George Lucas wird immer zu den wichtigsten Regisseuren der Filmindustrie zählen, aber seine Regiearbeit gipfelte viel zu früh für einen Mann mit einer solchen Vorstellungskraft. Mit der guten, aber nicht großartigen Verfilmung von Star Wars Episode III ging George Lucas im Jahr 2005 in den Regisseurruhestand.

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4. Michael Bay

Michael Bay wird von den Kritikern und Fans immer wieder durch den Schmutz gezogen für seine lauten, sinnlosen Filme, aber ob man es glaubt oder nicht, es gab eine Zeit, zu der Bay wirklich großartige Actionfilme produzierte. Seine ersten 3, Bad Boys (1995), The Rock (1996) und Armageddon (1998) zählen zu den besten Actionfilmen der 90er. Egal was es an seiner Unfähigkeit mitreißende Geschichten zu erzählen zu bemängeln gibt, Bay hat einen Sinn für Visuelles, der in Kombination mit einem guten Drehbuch zu einem wirklich unterhaltsamen Film führen kann. Leider geriet Bay nach diesen 3 Filmen auf die Schiene, immer sinnlosere und sinnlosere Filme zu machen, was mit jedem Film in geringeren Einnahmen resultierte. Den Höhepunkt erreichte Bay in diesem Jahr, mit der Regie bei Transformers: Age of Distinction und der Produktion der Ninja Turtles Verfilmung, einem weiteren Film, den niemand braucht. Es wird immer unwahrscheinlicher, dass Bay seinen einstigen Erfolg noch einmal aufleben lassen wird.

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3. Tim Burton

Wenn ein Regisseur es mit seinem Filmstil übertrieben hat, dann ist das Tim Burton. Man kennt ihn für seine Vorliebe für eine einzigartige gotische Ästhetik und seine Karriere begann mit der Regieführung bei einigen der bekanntesten und beliebtesten Filmen der späten 80er/frühen 90er Jahre, darunter Beetlejuice (1988), Batman (1989) und Edward mit den Scherenhänden (1990). Burton lieferte konstant ab bis zu Big Fish im Jahr 2003, der zweifellos sein letzter großartiger Film war. Leider hat Burton seine Regieführung in eine Marke verwandelt, wodurch mit der Zeit die Originalität und das Herz zu schwinden begannen. Eine seiner größten Macken war seine Versessenheit darauf, immer wieder seine Frau Helena Bonham Carter und seinen Freund Johnny Depp für die Hauptrollen in seinen Filmen auszuwählen, wodurch sie sich alle sehr ähneln und nicht unbedingt individuell wirken. Wenn ein Regisseur es geschafft hat, seine Art der Filmproduktion voll und ganz auszuschöpfen, dann ist das definitiv Tim Burton.

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2. M. Night Shyamalan

Man kennt ihn für seinen häufigen Einsatz unerwarteter Handlungen und in der Filmemacherbranche trat er zum ersten Mal mit The Sixth Sense (1999) ins Rampenlicht, einem übernatürlichen Thriller, der zum modernen Klassiker geworden ist. Shyamalan knüpfte an diesen Film mit Unbreakable (2000) und Signs (2002) an, die beide sehr gut waren und Shyamalan zu einem der besten aufstrebenden Talente der Filmbranche erhoben. Leider geriet Shyamalan nach The Village im Jahr 2004 in einen Teufelskreis immer schlimmer werdender Filme, der in dem lächerlich schlechten Trio The Happening (2008), The Last Airbender (2010) und After Earth (2013) gipfelte. Es gab eine Zeit, in der Shyamalans Name in Verbindung mit einem Film effektive Werbung bedeutete, aber das Publikum der heutigen Zeit assoziiert ihn nur mit schlechten Filmen.

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1. John Singleton

Anders als die anderen Regisseure auf dieser Liste hat John Singleton einen wirklich großartigen Film herausgebracht, sein Debüt aus dem Jahr 1991, Boyz n the Hood, eine fiktive Darstellung der Gangszene in Los Angeles mit Cuba Gooding Jr. und Ice Cube. Bei diesem Film führte Singleton im zarten Alter von 24 Jahren Regie, eine beeindruckende Leistung für einen solch jungen Regisseur. Leider ist diese Klasse von einst längst Vergangenheit, da Singleton es sich durch schlechte Projekte selbst verbaute. Am nahesten kam Singleton seinem nächsten guten Film im Jahr 2005 mit Vier Brüder, aber das reißt nicht die Disaster wie 2 Fast 2 Furious und Atemlos (2011) heraus, ein Film mit Taylor Lautner, der unerwarteterweise auch die Karriere des Schauspielers zu Fall brachte.

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Mike McAninch

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